Der russische Überfall auf die Ukraine vor etwas mehr als einem Jahr ist ein vom russischen Präsidenten Wladimir Putin befohlener Angriffskrieg gegen die Ukraine, der den größten militärischen Konflikt auf dem europäischen Kontinent seit dem Ende des zweiten Weltkriegs darstellt.
In der Veranstaltung soll die These vertreten werden, dass der Putinismus eine besondere Spielart des Faschismus darstellt, die über den europäischen Faschismus des 20. Jahrhunderts eines Mussolini und Francos hinausgeht und nahe an den Hitler-Faschismus heranreicht.
Der Unterschied zum Nazi-Faschismus besteht in dem Umstand, dass es in Russland zwar ebenfalls (Straf-)Lager gibt, in denen Menschen langsam zu Tode kommen, aber eben doch noch nicht Todesfabriken wie es sie bei Hitler gegeben hat, also Fabriken, in denen, "nicht Menschen getötet, sondern Leichname industriell hergestellt wurden." (Günther Anders). Die Vernichtung von Menschen als Herstellungs- und Arbeitsprozess.
Die Signale, die Putin aussendet, stimmen alles andere als optimistisch: seine fortgesetzte Klage über den Zusammenbruch der Sowjetunion, in Putins Augen „die größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts“. Des Weiteren seine in Reden und Vorträgen oft wiederholte Auffassung, der zu folge die Ukraine „kein eigenständiger, souveräner Staat“ sei, seine ständigen Verweise auf rechtsextreme faschistische russische Philosophen und Theoretiker (Iwan Iljin, Lew Gumiljow, Alexander Dugin, letzterer hat bereits einen konkreten Entwurf eines „postsowjetischen großrussischen Reiches“ vorgelegt). Darüber hinaus: die kürzlich aufgetauchten Kreml-Geheimdokumente, denen zu folge in einem ersten Schritt bis 2030 die Republik Moldawien in einen Vasallenstaat Russlands transformiert und neben der Ukraine auch Belarus und Georgien in die russische Förderation integriert werden sollen.
Es gibt also zahlreiche Hinweise darauf, dass sich Putin nicht mit der Annexion einzelner Oblaste in der Ukraine (Krim, Luhansk, Donezk, Saporischschija, Cherson) zufrieden geben wird, sondern sich die gesamte Ukraine einverleiben möchte und am Ende erst dann zu einem „Frieden“ bereit sein wird, wenn er ein Russland in den Grenzen der ehemaligen Sowjetunion hergestellt haben wird.
Folgende Themen sollen u.a. berücksichtigt und diskutiert werden:
- Worin besteht der Kreml-Faschismus (Wladimir Putin, Jewegni Prigoschin, Ramsan Kadyrow, Igor Girkin) im einzelnen?
- Russlands Hybride Kriegsführung seit 10 Jahren und die fortgesetzte finanzielle Unterstützung rechtsextremer Parteien und Bewegungen in Europa und den USA mit dem Ziel, Demokratien zu zerstören.
- Ist die deutsche Politik diesen Herausforderungen unserer Zeit noch gewachsen?
- Der Verrat an der Idee der Friedensbewegung durch das „Manifest für Frieden“ (Wagenknecht / Schwarzer)!
Referent: Dr. Wolfgang Kramer
Ort: Begegnungsstätte Gitschiner Straße, Gitschiner Str. 38, 10969 Berlin
Tel.: 030 / 50 58 54 50
Zeit: Mittwoch den 03.05.2023 von 14.00 bis 17.00 Uhr