Kurzkommentar:
Altern bedeutet auch Auseinandersetzung mit Veränderungen, wie sie in der Lebensphase „Alter“ auftreten. Diese Veränderungen artikulieren sich u.a. in körperlichen Abbauprozessen und sozialen Funktionsverlusten (Beruf, Familie).
Entscheidend ist nun, wie der alte Mensch mit diesen Veränderungen umzugehen vermag. Gelingt es ihm die dabei auftretenden Verluste auszugleichen und zu verarbeiten und für sich einen neuen Standpunkt hinsichtlich seiner Bedeutung und Möglichkeiten in seinem sozialen Umfeld zu gewinnen, dann wird er zu einem neuen stabilen innerpsychischen Gleichgewicht gelangen. Kann er dagegen die Abbauprozesse und Funktionsverluste nicht bewältigen, so wird er möglicherweise unangemessen reagieren und in seinem Verhalten von geltenden Normen abweichen. In diesem Zusammenhang spricht man von „devianten (lat. devius = vom Wege abbiegend, entlegen) Verhaltensweisen im Alter".
In der Lehrveranstaltung soll der Begriff der „Devianz“ ausführlich expliziert und die möglichen abweichenden Verhaltensweisen im Alter eingehend erörtert und problematiert werden.
Inhalt:
1. Worin besteht abweichendes Verhalten?
• Was bedeutet „Altern“?
• Womit müssen sich alte Menschen auseinandersetzen?
• Was meint der Begriff „Devianz“?
• Was ist normal?
2. Sucht (Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit)
• Was meint der Begriff „Abhängigkeit“?
• Abgrenzungen der Begriffe Genuss, Missbrauch, Gewöhnung und Abhängigkeit.
• Altersgerechte Therapien.
• Medikamentenabhängigkeit – die unauffällige Sucht.
3. Suizid bzw. Freitod
• Ist die Selbsttötung ein Akt menschlicher Freiheit, ein Privileg des Humanen?
• Ursachen bzw. Motive für den Alterssuizid
• Die Prävalenz von Suiziden im Alter
• Wichtige Verhaltensregeln
4. Straffälligkeit / Kriminalität im Alter
5. Trauer und Depression
• Was ist eine Depression?
• Besonderheiten der Altersdepression
• Was ist Trauer?
Zielgruppe: Pflegekräfte, Aktivierungs - /und Beschäftigungstherapeuten in Aus-, Fort- und Weiterbildung
Methodik: Vortrag, Diskussion, Erfahrungsaustausch, Übungen mit Beispielen aus dem Pflegealltag
Referent: Herr Dr. Wolfgang Kramer, Soziologe, Philosoph,
Geronto-Sozialtherapeut
Teilnehmerzahl: maximal 20 Teilnehmer
Zeit: Fr., den 04.05. bis Sa., den 05.05.2012
Ort: Hoffnungstaler Stiftung
Lobetal
Bonhoefferweg 1,
16321 Bernau