Das herausragende Merkmal der Technisierung unserer Lebenswelt ist eine extreme Beschleunigung der Lebensvollzüge sowie ein daraus resultierender immenser Erfahrungs- und Wirklichkeitsverlust.
Diese Beschleunigung artikuliert sich auch im Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen: Vielzahl und Tempo der Interaktionen lassen Beständigkeit und Dauer nicht mehr zu. Die Vielgestalt der Reize durch Informationen, Bilder, Waren, Menschen, Gefühle lassen sich geistig und emotional nicht mehr abarbeiten.
Eine unmittelbare Konsequenz der Entmaterialisierungsprozesse ist das Phänomen der Globalisierung. Globalität ist das besondere Merkmal der neuen Technologien, die in Anspruch und Wirkungsweise nicht mehr räumlich begrenzbar sind und die die Welt nun endgültig in ein „globales Dorf“ (McLuhan) verwandeln. Die Technisierung unserer Lebenswelt impliziert die Notwendigkeit zur Globalisierung der Produktion, der Ökonomie, der Kommunikation. Die Folgen dieser Entwicklung sind noch kaum absehbar: veränderte weltwirtschaftliche Bedingungen, grundlegende Wandlung der nationalen Arbeits- und Sozialbeziehungen, verschärfte weltweite Konkurrenz, eine galoppierende Pluralisierung in allen Bereichen, eine wuchernde Vervielfachung von Informationen, Bildern, Austausch. Wir leben in einer Zeit, in der die Geschwindigkeit in allen Lebensbereichen ständig zunimmt. Immer mehr Menschen erleben die globalisierte Gegenwart als bedrohlich und undurchschaubar.
In dem Vortrag soll geklärt werden, was Globalisierung eigentlich bedeutet und welche Folgen sie für uns alle hat. Dabei geht es auch um drängende Fragen unserer Zeit: Ist die Globalisierung schuld an den Übeln dieser Welt: an Armut, Krieg und Umweltzerstörung? Werden die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher? Machen die multinationalen Konzerne die Nationalstaaten überflüssig? Verschwinden die kulturellen Unterschiede? Bedeutet Globalisierung das Ende von Demokratie und Wohlfahrtsstaat? Der Vortrag versucht, auf diese Herausforderungen eine Antwort zu finden.
Referent: Dr. Wolfgang Kramer, Geronto-Sozialtherapeut, Dipl.-Soziologe, Mag.-Philosoph
Ort: Begegnungsstätte Gneisenaustr. –
Gneisenaustr.12, 10961 Berlin
Tel.: 030 / 50 58 54 56
Zeit: Mittwoch, dem 18.11.2015 von 14.00 bis 17.00 Uhr