Ebenso wie Naomi Feil, die bereits in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts ihre Validationstheorie in den USA entwickelte, wendete auch Tom Kitwood das psychologische Konzept von Carl Rogers und seiner personenzentrierten Gesprächstherapie konsequent auf den Umgang mit demenzerkrankten Menschen an. Auf diese Weise wurde ein neuer Zugang zum Menschen mit Demenz möglich: Nicht mehr der Demenzerkrankte soll sich nach uns und unserer logischen Realität richten, sondern wir mit unserer Flexibilität richten uns empathisch nach seiner subjektiven Welt. Im Mittelpunkt steht nun der Einzelne mit seiner individuellen Biografie und seinen aktuellen Gefühlen und seelischen Grundbedürfnissen. Den „Menschen mit Demenz“ dort abzuholen, wo er sich aktuell befindet, wird so zum Ausgangspunkt aller personenzentrierten Ansätze in der Gerontopsychiatrie.
Die zweitägige Fortbildungsveranstaltung soll einen Einblick vermitteln in die neuen personenzentrierten Konzepte im Umgang und in der Kommunikation mit demenzerkrankten Menschen: ausgehend von Carl Rogers’ personenzentrierter Gesprächsführung über den Ansatz von Tom Kitwood bis hin zur Validationstheorie sowohl in der Variante von Naomi Feil als auch in der als „Integrative Validation“ bekannt gewordenen Aktualisierung durch Nicole Richard werden folgende Themen im einzelnen angesprochen:
• Erleben, Wahrnehmung, Wünsche und Bedürfnisse demenzerkrankter Menschen.
• Die drei personenzentrierten Grundhaltungen (Carl Rogers).
• Die personenzentrierte Pflege von demenzerkrankten Menschen nach Tom Kitwood.
• Was heißt Validation? Konzept, Prinzipien, Ziele (Naomi Feil)
• Typische Verhaltensweisen in den vier Stadien dementieller Erkrankung.
• Validationstechniken für die Stadien I bis IV.
• Die Besonderheiten der „Integrativen Validation“ nach Nicole Richard.
• Praktische Anwendung und gezielte Einübung der Validationstechniken anhand von Übungen und Beispielen aus dem Pflegealltag.
Zielgruppe: Mitarbeiter aus der stationären, teilstationären und ambulanten Pflege, Beschäftigungs- Geronto- und Physiotherapeuten, Sozialarbeiter
Methodik: Vortrag, Diskussion, Erfahrungsaustausch, Videoeinspielungen, Bearbeiten von Fallbeispielen aus dem Pflege- bzw. Berufsalltag
Referent: Herr Dr. Wolfgang Kramer, Soziologe, Philosoph,
Geronto-Sozialtherapeut
Teilnehmerzahl: maximal 20 Teilnehmer
von 10.30 Uhr bis 17.00 Uhr
Ort: SPI-Halle, Zur Saaleaue 51 a, 06122 Halle (Saale)
Anmeldung unter: 0345 / 68 69 48 24