Drucken

Das Schlagwort „Internet der Dinge“ bedeutet in der Tendenz, dass die von uns hergestellten Gegenstände intelligent werden, Handlungen vollziehen und miteinander in Kommunikation treten können: selbstfahrende Autos, menschenleere Fabrikhallen, in denen ausschließlich Roboter arbeiten, die darüber hinaus auch Pakete austragen, Taxi fahren, Bankberatung durchführen, in Callcentern arbeiten, die Whg. reinigen und aufräumen, Ärzten bei Operationen assistieren, in den Seniorenheimen in der Pflege zum Einsatz kommen und vieles mehr.

Ein weiterer Aspekt dieser Entwicklung artikuliert sich in der Tatsache, dass die Wissenschaft an der Genese von Nano-Computern arbeitet, die man dem menschlichen Gehirn implantiert, um auf diese Weise die Hirnleistung zu steigern. Vieles wird dann möglich: Per Gedanken Texte schreiben oder ein Computerspiel spielen. Über ein Hirnimplantat könnte dann auch Querschnittsgelähmten einen Teil ihrer Bewegungsfähigkeit zurückgegeben werden.

Mit Blick auf die sowohl digitalen als auch gentechnologischen Möglichkeiten sind wir gegenwärtig dabei, eine gefährliche Grenze zu überschreiten: Wir werden optimierbar. Der Mensch bildet dann mit seiner Umwelt einen „integrierten Schaltkreis“ (Jean Baudrillard). Die Frage, die sich hierbei stellen wird, ist folgende: Bin ich noch Mensch oder bin ich eher Maschine oder bin ich ein Mensch-Maschine-Mischwesen (Cyborg)? Eine solche „transhumane Expansion“ (Dietmar Kamper) gleitet unmerklich über in einen „Zustand anthropologischer Ungewissheit“ (Jean Baudrillard).

In dem Vortrag soll insbesondere die Frage eingehend diskutiert werden, inwieweit wir vor dem skizzierten Hintergrund einer mehr oder weniger vollständig automatisierten Welt noch in der Lage sein können, ein autonomes und selbstbestimmtes Leben zu führen?



Inhalt:

                               Scham“ - „Selbstverdinglichung des Menschen
                               und Pseudo-Peronifikation der Dinge".  
- Jean Baudrillard: Herrschaft der Simulation - Integration des Menschen
                                in die Automatik technischer Prozesse - Transformation
                                menschlicher Subjekte in "reine" Objekte - "Prinzip des
                                Bösen", das von den Dingen ausgeht.
- Paul Virilio:          Die Beschleunigung des Beschleunigten - „Dromokratie“
                                und digitale Diktatur.

    des 20. Jahrhundert:

                                       - Schöne neue Welt (Aldous Huxley, 1932).
                                       - 1984, (Georges Orwell, 1948).