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Bei der „Demenz“ (von lat. „dis“ und „mens“, d.h.: „ohne Geist“) bzw. den Demenzen handelt es sich um eine Syndromdiagnose, d.h. es handelt sich um Symptome, deren Ursachen unterschiedlicher Art sein können.

Demenz in der primären, chronischen und irreversibel verlaufenden Form ist Folge einer Erkrankung des Gehirns, die mit der Beeinträchtigung zahlreicher höherer Hirnfunktionen einhergeht. Dazu gehören das Gedächtnis, das Denken und Urteilen, die Orientierung, die sprachliche Kommunikation, das Rechnen u.a.. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung gehen allmählich Alltagsfertigkeiten und Formen der Lebensbewältigung verloren; auch die Affektkontrolle gelingt nicht mehr wie früher. Der demenzerkrankte Mensch ist außerdem in seinem sozialen Verhalten gestört. Seine Persönlichkeit verändert sich in späten Phasen der Krankheit, so daß regressive Züge stärker zum Ausdruck kommen.

"Demenz" als "schlechthinnige Abhängigkeit" bedeutet also letztlich Erinnerungs- und Kommunikationsverlust, mithin das Ende des Verstehens, der Ordnung des Begreifens, Verlust der dreidimensionalen Zeitstruktur des Erlebens zugunsten einer zukunftslosen Gegenwart. Aber: Wie bei jeder anderen Behinderung auch hängt das Wohlergehen der Betroffenen davon ab, inwieweit ihnen ein Leben mit personaler Würde ermöglicht wird. Trotz aller Dramatik gilt: auch ein Mensch mit Demenz kann zufrieden leben, wenn Beziehungen und Milieu stimmen. Bei der Gestaltung von Beziehung und Milieu muss daher der Ansatz zur pflegerischen Intervention gesucht werden.